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Anbau

Einkorn ist ein Spelzgetreide und zeichnet sich im Anbau durch Anspruchslosigkeit an Boden, Klima und Nährstoffe aus. Auch gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist das Urgetreide sehr robust. Allerdings bleiben die Erträge auf ca. 1,5-3 to/ha begrenzt. Da dies auch auf sehr guten Standorten gilt, konnte und kann der Einkorn zumindest dort nicht im Konkurrenzkampf mit Weichweizen bestehen, dessen Erträge um ein Vielfaches höher liegen (im Schnitt um 8 to/ha).

So ist der Anbau von Einkorn heute besonders auf extensiv bewirtschafteten Flächen, kargen Böden oder in klimatischen Grenzertragsregionen mit dem Risiko von Trockenheit sinnvoll – da unter diesen Bedingungen der Ertragsabstand zu anderen Getreidearten von vornherein geringer ist. Generell passt Einkorn auch sehr gut zur ökologischen Landwirtschaft, in der die Ertragsmaximierung durch Düngung und Pestizide ohnehin ausgeschlossen ist. Regional hat sich der Anbau z.B. in Südosteuropa (Ungarn, Bulgarien) oder in hügeligen Gebieten Mittelitaliens gut bewährt.

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Die Halme des Einkorns werden sehr lang – wodurch das Getreide zwar viel Stroh liefert, aber auch nicht sehr standfest ist. Besonders auf zu nährstoffreichen Standorten besteht die Gefahr von Lagerbildung. Die Körner werden nicht (wie beim Weichweizen) frei gedroschen, sondern im Spelz, in sog. „Vesen“, geerntet. Somit wird (wie z.B. auch beim Dinkel) ein Gerbgang nötig, um die reinen Körner zu erhalten. Dies bedeutet, dass vom Vesen-Ertrag nochmals ca. 40 % des Erntegewichtes abgezogen werden müssen, um den wahren Korn-Ertrag zu beziffern.

Die limitierten Erträge und der hohe Aufwand für das Entspelzen machen Einkorn in der Herstellung zwangsläufig zu einem deutlich exklusiveren Erzeugnis als Weichweizen und andere Getreidearten. So liegen die Argumente für Einkorn nicht auf der ökonomischen Seite, im Sinne von „immer mehr, immer billiger“. Einkorn ist vielmehr ein Qualitätsprodukt, das durch kulinarische und gesundheitliche Aspekte, durch seinen Beitrag zur Biodiversität in der Landwirtschaft und ganz generell durch seine Unverfälschtheit überzeugt. Die Anspruchslosigkeit des Einkorns im Anbau ermöglicht zudem einen sehr behutsamen Umgang mit der Natur – die uns dafür ein hervorragendes Produkt schenkt.